Mittwoch, 19. Dezember 2012

3 Jahre Schreibstau

Also eigentlich wars kein richtiger Schreibstau. Ich hatte einfach kein richtiges Thema. Eines, das so richtig brennt. Eines, worüber man ganz viel weiss.

Februar 2012. Sie stehen energetisch auf dem Abstellgleis! Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen. Energetisch auf dem Abstellgleis. Sagt mir eine Lebens- und Laufbahnberaterin. Unverschämte Person. Ich solle in mich gehen und herausfinden, was denn "von innen heraus" wirklich wichtig sei für mich. Dann würde sich ein Thema zum Schreiben wie von selbst finden.

In den folgenden Wochen ging ich also in mich. So richtig. Besuchte ein Seminar, bei dem ich meine inneren Dämonen nicht nur kennenlernen durfte, sondern sie auch noch nähren musste. War der Hammer. Ich reduzierte meine Stelle auf 60%, befristet auf ein halbes Jahr. Alle Sicherheit weg. Befreiend. Ich kam mir näher. Und auf einmal ging es ab.

Nach über 20 Jahren Fleischabstinenz wurde ich Mitglied der Schweizerischen Vereinigung für Vegetarismus. Vegetarierin war ich gefühlt schon immer, wieso also nicht offiziell machen, was so selbstverständlich zu mir gehörte. Ich wollte jetzt ja mehr ICH sein. Im Vegi-Heft des Vereins las ich über die vegane Ernährung. Krass. Und faszinierend, irgendwie. Ich nahm mir vor, einen veganen Tag pro Woche einzulegen. So als Herausforderung beim Essen. Aber nur ums Essen gings im Heft und der Homepage der Vereinigung für Vegetarismus ja nicht...

Tiere mochte ich immer gerne. Mit Tierschutz, Tierhaltung, Tierrechten aber hatte ich mich nie ernsthaft befasst. Jetzt tat ich es. Ich war erschüttert. Böse Bilder auf der Netzhaut. Erkenntnis um Erkenntnis. Nachdenken. Tränen. Nicht wissen wollen. Zu spät. Auch als Vegetarierin war ich Mitschuld am Tod von Kälbchen. Helles Kalbfleisch. Und Rühreier. Geschredderte, vergaste Bibeli. Scheisse.

Etwas verdutzt wurde ich vegan. Verdutzt, weil es unheimlich schnell ging, gehen musste. Ich konnte nicht anders. Gleichzeitig eine Ruhe in mir, eine neue Leichtigkeit, ich wusste, dass dieses neue Bewusstsein ganz tief aus meinen Wurzeln kam, und darum für mich absolut das Richtige war. Aus einem AktivistInnen-Seminar ging ich (noch mehr) gestärkt heraus. Ich wollte das vegane Leben in die Welt heraustragen.

Das war vor einem guten halben Jahr. Seitdem ist Unglaubliches passiert. Enorm viel Schreibmaterial.

RIP Themen-Schreibstau. Vor 3 Jahren wollte ich etwas bloggen. Jetzt hab ich was zu bloggen.

Tschüss und bis bald. Sandra

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