Montag, 24. März 2014

Yoga Challenge und Ahimsa


Wie im letzten Blogpost angekündigt, erzähle ich heute von meiner 30tägigen Bikram Yoga Challenge. Die hat's nämlich echt in sich. Nix mit Schneidersitz und ommhh machen, sondern schweisstreibend par excellence.

Beim Bikram Yoga werden die Asanas (Übungen) bei heissen 38 Grad ausgeführt. Dieser Yogastil wurde vom 1946 in Kalkutta geborenen indischen Yogameister Bikram Choudhury entwickelt und nach ihm benannt. Er besteht aus einer festgelegten, 90minütigen Serie von 26 Körper- und Atemübungen. Anfangs blüht einem ein heftiger Rücken-Muskelkater, sind doch einige wirklich anstrengenden Übungen für die Rückenpartie dabei. Der Flieger zum Beispiel, Nr. 18 im untenstehenden Bild.

Durch das tägliche Praktizieren habe ich mittlerweile jedoch ordentlich Kraft im Rücken aufgebaut. Und was ich jetzt spüre, ist was seltsam Wunderbares: Meine Wirbelsäule fühlt sich an wie ein Heizstab! Als ob ich ein Wärmepflaster am Rücken hätte. Nur dass die Wärme eben von innen und nicht von aussen kommt. Fühlt sich toll an. So sagt denn auch der Yogameister Bikram: “If you have a good spine, you have a good life.“ Ob das so ist, weiss ich nicht, aber einen starken Rücken zu haben ist sicher was Gutes.

Die 26 Bikram Yoga-Übungen

Heute, am 22ten Tag, freue ich mich schon auf die nächste Yoga-Lektion. 90 Minuten konzentriert Asanas machen, das ist sowohl mental als auch körperlich herausfordernd. Aber ich würde schon fast sagen, es macht mich happy. Das Alltagsgestänker im Kopf macht einer gelassenen Ruhe und Zufriedenheit Platz. Meistens jedenfalls. Hat wohl alles mit viel Übung zu tun - aber irgendwo fängt man ja an.

Viele, wenn nicht sogar alle Yoga-Philosophien gewichten das Prinzip von „Ahimsa“ sehr hoch. Ahimsa kann mit „Gewaltfreiheit“ übersetzt werden. Womit ich den Bogen zur veganen Lebensweise mache. Diese lässt sich ja durchaus als Versuch bezeichnen, so gewaltfrei wie möglich zu leben. Natürlich gelingt dies niemals perfekt, denn wir Menschen richten mit unserem Tun immer einen gewissen Schaden an, ob an anderen Lebewesen oder der Erde. Trotzdem: Yoga und vegan gehören für mich zusammen. Das Bewusstsein für Gewaltlosigkeit sollte meiner Meinung nach nicht am Rand der Yogamatte aufhören, sondern wo immer möglich auch ins tägliche Leben einfliessen. Ich meine damit nicht, dass alle VeganerInnen Yoga machen sollen, nein, das ist schliesslich eine Neigungssache. Die Zusammengehörigkeit sehe ich jedoch aus der umgekehrten Sichtweise.

Ein Leben nach „Ahimsa“ zu führen, also geprägt von Freundlichkeit, Mitgefühl, Toleranz und Respekt, und gleichzeitig "Produkte" von Tieren zu konsumieren, ist für mich ein Widerspruch. Die Tiere geben ihre Milch, ihre Eier, ihren Körper nie freiwillig. Nie. Sie müssen ihnen immer mit Gewalt genommen werden, auch wenn diese nicht immer gleich offensichtlich ist. Da wir jeden Tag mehrmals essen, haben wir auch entsprechend häufig die Möglichkeit, uns für oder gegen diese Form der Gewalt zu entscheiden. Bei jedem Einkauf, bei jedem Restaurantbesuch. Wir entscheiden, ob wir die Gewalt gegenüber Tieren mit unserer Nachfrage an tierlichen Produkten unterstützen oder eben nicht.

Vegan zu leben ist eine grandiose Basis, wenn nicht sogar eine Notwendigkeit, um das Ziel eines möglichst gewaltfreien Lebens anzustreben. Und es ist ein ehrlicher Schritt zu sich selbst, der sich tausendfach auszahlt. Für die Menschen, für die Tiere, für die Umwelt. Egal ob nah oder fern der Yogamatte.

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