Samstag, 9. März 2013

Maske runter!

Vieles geht einfach nicht auf.

Fleischfressende TierschützerInnen. Das sind solche, die sich tagsüber darüber empören, dass Elefanten im Zoo zu wenig Platz haben. Und am Abend zu Hause in ein Steak beissen, das vorher ein Schweinchen mit ebenfalls zu wenig Platz war.

Oder kürzlich: Ein Bärenliebhaber. Lebt über Wochen in der Wildnis Alaskas. Fast eher mit als nur bei den Bären. Naturnah. Sozusagen mit der Schöpfung. Ehrfürchtig. Respektvoll. Um dann nach bestandenem Abenteuer vom Heli abgeholt zu werden mit dem Kommentar: "Jetzt freu ich mich auf ein Stück Fleisch". Ehrfurcht weg, wieder mitmachen bei der Schande des als normal abgenickten Grauens.

Ihr lattemacchiatotrinkenden und sicher kälblisüssfindenden Mütter. Leider muss das Kuh-Kind aus dem Weg geschafft werden, damit ihr in Ruhe seine Milch haben könnt.

Gewalt an Frauen. In Indien. In der Schweiz. Irgendwo. Wieso fühlen sich diese Frauen oft "wie ein Stück Fleisch"? Weil Gewalt an Frauen zusammenhängt mit derjenigen an Tieren. Kein Gesicht, kein Gefühl, keinen Wert - nur einen Körper zum Benutzen. FeministInnen, denkt die ganze Chose mal weiter!

Antiautoritäre Eltern: Gewaltlose Erziehung, Erklärungen, Gespräche, Liebe, Verständnis. Was sagt ihr euren Kindern? Woher kommt das Salamirädli? Der Cervelat? Zeigt ihr ihnen die hässlich-traurigen Bilder aus den Schlachthöfen, die ihr selber kaum erträgt? Seid ihr da auch so pädagogisch und sprecht mit euren Kindern wie mit Erwachsenen? Oder Hand aufs Herz: lügt ihr sie an, beschönigt ihr das Töten vor ihnen genauso wie vor euch? Ich glaube, ihr wisst, dass sie nicht einverstanden wären...


Bild: theveganwomen.com


Die kürzlich aufgeschnappte Logik eines urbanen Hipsters: "Find ich super mit dem Veganen, hast ja recht, aber es ist halt schwierig durchzuziehen, was machst du denn, wenn du in der Mongolei zum Essen eingeladen bist?" Spricht der Stadt-iPhone-Hippie. Klar.

Das Ersticken von Thunfischen auf Deck eines Bootes sei besser, als wenn sie in einem Netz zusammengepfercht seien... Diese Trouvaille räkelte sich auf der Facebook-Seite der nachhaltigen Abteilung eines Grossverteilers, geschrieben von einem "bewussten" Konsumenten. Finde nur ich das selbstgefällig? Vielleicht sollten ethische Ansprüche ein klein wenig höher liegen?

Wollen wir den Horror wirklich nur verbessern? Nur netter morden und liebevoller quälen? Hübsches Biolabel drauf, Gewissen ruhig. Und artgerechte Haltung. Hier drängt sich aber launisch die Frage auf, ob es eine Art gibt, die es für sich als gerecht empfindet, als Nummer gehalten den bereits vorbestimmten Tod abzuwarten und diesen dann jubelnd durch eine "humane Schlachtung" erleben zu dürfen. Gibt es das wirklich? Nö.

Nun die super News: Der Massenmord an Tieren und die damit verbundene Umweltzerstörung (Abholzung, Co2-Ausstoss, Energie- und Wasserverbrauch, ...) kann ab sofort gestoppt werden. Einfach schon morgen die Tierindustrie nicht mehr unterstützen - jede Bratwurst, die im Gestell bleibt, zählt. 

Also ihr grünen Szenis, ihr Atomgegner, Weltverbesserinnen, FeministInnen, Yogalehrer und Abfalltrennerinnen: macht bitte unbedingt weiter! Aber setzt noch einen drauf, für euch und eure Kinder: Lasst die Maske des Selbstbetrugs fallen und werdet vegan. Believe you can and you are halfway there, sagte schon Theodore Roosevelt.

Das nächste Mal eine Vision, wie es sein könnte, wenn...

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